K100 Elegy for J. F. K.
Elegie für J[ohn]. F[itzgerald]. K[ennedy]. – Élegie pour J. F. K. – Elegia per J[ohn]. F[itzgerald]. K[ennedy].
Besetzung: a) Erstausgabe: Mezzo Soprano (Bariton), Clarinetto I in Si b, Clarinetto II in Si b, Clarinetto alto in Mib [Mezzosopran (Bariton), Klarinette I in B, Klarinette II in B, Altklarinette in Es]; b) Aufführungsanforderungen: = a).
Stimmumfang: c bis e 1(Bariton); c 1bis e 2(Mezzosopran); der jeweils höchste Ton kommt zweimal, der jeweils tiefste Ton nur einmal vor; die Gesangslinie verläuft überwiegend in der Mittellage.
Text: Einige Monate nach dem Tode Kennedys, dem Strawinsky anlässlich eines Empfangs im Weißen Haus begegnet war, wandte sich der Komponist an Wystan Hugh Auden, den Librettisten der Oper The Rake 's Progress, mit der Bitte, ihm ein ganz ruhiges, kleines Gedicht zu schreiben ( very quiet little lyric). Auden entwarf vier dreizeilige japanische Haikus, variierte aber deren originale Binnengliederung aus 5 + 7 + 5 Silben in eine vierstrophige Haiku-Suite, in der zwar jede Strophe die Silbenzahl 17 einhält, die drei Strophenzeilen aber silbenunsymmetrisch sind und ihre Silbenzahlzuordnung von Strophe zu Strophe verändern, was gewiss zu seinem dichterischen Programm gehörte, in einer Versunregelmäßigkeit die Ungesetzlichkeit des Mordvorgangs abzubilden. Audens Verse im Umfang von 68 Silben enthalten eine moralische Botschaft. In der ersten Strophe werden Wehklage, Lob, Sorge und Freude als Empfindungseinheit beim Tode eines aufrechten Menschen dargestellt, in der zweiten wird mit einem dreifachen Warum die vom schweigenden Himmel unbeantwortet gelassene Frage nach dem Sinn dieses Todes aufgeworfen. Die beiden nächsten Strophen führen zur Kernaussage. Was der Ermordete war, war er; was er wird, hängt von denen ab, die leben, von uns also (3. Strophe), und mit unserer Lebensentscheidung treffen wir die Entscheidung über seine Bedeutung (4. Strophe). Strawinsky machte aus den 4 Strophen fünf, indem er die erste Strophe wiederholte. Eine (anonyme) deutsche Übersetzung im Begleitheft der offiziellen CD-Dokumentation nimmt mit 19:18:19:20 weder die Silbengesetzlichkeit der fernöstlichen Haiku-Struktur noch die Silbenbinnengliederung der Vorlage auf, noch gibt sie die strophenabgeschlossene Sinnzuordnung Audens wieder. So werden die ersten beiden Zeilen der 2. Auden-Strophe auf drei ausgeweitet, die 3. Zeile wird zur 1. Zeile der 3. Strophe und die 3 Zeilen der 3. Strophe werden zwangsläufig auf zwei verkürzt. Audens Verskunst ist damit ebenso wie seine sorgfältige in Strophen abgebundene Sinndisposition zerstört.
Aufbau: Das kurze, in Fünfereinheiten taktgezählte, nicht bezifferte klarinettenbegleitete Sologesangsstück aus 68 + 17 Sprachsilben und 38 Takten in 5 in der Partitur durch Doppelstriche abgeteilten Strophen in Antiphonal-Struktur A-B-A1 mit durchgehend beibehaltenem Anfangs-Tempo Achtel = 104 ist seriell gearbeitet (1. Strophe: 8 Takte 1 bis 8, Inversion der Solostimme mit Reversion in der Begleitung; 2. Strophe: 9 Takte 9 bis 17 mit dreitaktigem Instrumental-Nachspiel Takte 15 bis 17, Reversion der Solostimme mit Reihenbrechungen in der Begleitung und zwölftönigem Nachspiel; 3. Strophe: 6 Takte 18 bis 23 mit zweitaktigem Instrumental-Nachspiel 22 bis 23, Inversion der Solostimme mit Originalreihe in der Begleitung und zwölftönigem Nachspiel; 4. Strophe: 5 Takte 24 bis 28, Inversion der Solostimme und Reversion der Begleitung; 5. Strophe: 10 Takte 29 bis 38 und zweitaktigem Instrumental-Nachspiel Takt 36 bis 37 und abschließender Generalpause Takt 38, Reihenbildung wie in der 1. Strophe zusätzlich mit dreitaktig selbständiger reversiver unbezeichneter Instrumental-Koda). Strawinsky lässt Einzeltöne strophenübergreifend antizipieren und gibt den Reihen textinterpretierende Wiederholungsteile und eigene Intervallordnungen.
Aufriss
Achtel = 104 (38 Takte)
[1. Strophe: 8 Takte 1 bis 8
2. Strophe: 9 Takte 9 bis 17
Text-Vertonung: 6 Takte 9 bis 15
Instrumental-Nachspiel: 3 Takte 15 bis 17
3. Strophe: 6 Takte 18 bis 23
Text-Vertonung: 4 Takte 18 bis 21
Instrumental-Nachspiel: 2 Takte 22 bis 23
4. Strophe: 5 Takte 24 bis 28
5. Strophe: 10 Takte 29 bis 38
Text-Vertonung: 9 Takte 29 bis 37
Instrumental-Nachspiel: 1 Takt 37
Generalpause: 1 Takt 38]
Reihe: gis1-d1-e1-fis1-c2-h1-f1-g1-a1-ais1-cis2-dis2.
Stil: In der Kennedy-Elegie steht die Form für den Inhalt. Das schwierig auszuführende Zwölfton-Stück ist dünnstimmig, ruhig und verhalten komponiert und die harmonische Dichte ist gering. Trotz einer vierstimmigen Besetzung überwiegt die Zweistimmigkeit, und selbst diese ist streckenweise durch rhythmische Entzerrungen so auseinander gezogen, dass es zum Eindruck einer punktuellen Einstimmigkeit kommt. Wirkliche Vierstimmigkeit gibt es nur am Schluss der beiden an sich nur einstimmig begleiteten Rahmenstrophen und in den Takten 24 und 25. Auch von der instrumentalen Dreistimmigkeit wird selten Gebrauch gemacht, so in den Nachspiel-Takten 22 und 23 sowie in kurzen akkordischen Einschüben Takt 9 und 15. Eine Zuordnung von Musik zu Text außerhalb der Reihenkonstruktionen ergibt sich nicht nur aus der Formalität der Reihen selbst, sondern aus deren Überlappungen und vor allem Wiederholungen mit Tönen, die aus einem schematischen Reihenverlauf herausfallen.
In den beiden Rahmenstrophen ist das Takt 4 (32) mit dem einzigen Textwort „ La-men-ta-tion“. Strawinsky wiederholt die Reihentöne 3 und 4 der Singstimme (hier Mezzo-Sopran) c2-ais1 noch zweimal auf „ La-men-ta-tion “ und erzielt mit dem Monotonieeffekt den gewünschten Klagelaut (Reihentöne 1-2-3-4-3-4-3-4-5ff.). Das sich anschließende „ and praise “, das mental der Klage als Jubellaut entgegensteht, führt er als Reihentöne 5 und 6 aufwärts (e1-f1), wobei er f1, emotional nachvollziehbar, zur einzigen Viertelnote im unmittelbaren Achtelwertumfeld längt. Die folgende Aussage (Takt 6 + 34), Trauer und Freude seien eines, setzt er kompositionstechnisch in eine viertönige Abwärtslinie h1 bis fis1 und ein nachfolgendes Rahmenintervall dis1-cis2 um, das „ sorrow and joy “ auf den Worten „ are one “ bildhaft in sich einschließt. Dasselbe Intervall hat vorher den „ just man “ charakterisiert, der nun für die Klage, für die Trauer und die Freude sorgt. Mit dem Ton cis2 erreicht Strawinsky den letzten Ton der Inversionsreihe, beendet damit aber nicht die Strophe, sondern lässt das cis2 der Singstimme und das gis der 2. Klarinette einen Zwischentakt lang tenuto im piano aushalten und erst im 8. Takt mit Achtelwerten ausklingen. In den Zwischentakt intonieren dann unabhängig von der Reihe 1. Klarinette und Altklarinette 8 Sechzehnteltöne dis2 und ais1 marcato (mit crescendo auf dem letzten Sechzehntelwert), übergipfeln also die Schlusstöne von Singstimme und 2. Klarinette um jeweils einen Ganzton. Sie klingen wie Schüsse in das Intervall der kleinen Septime hinein, das kurz vorher noch den „ just man“ kennzeichnete. Dieser Effekt ist Strawinsky so wichtig gewesen, dass er ihn für Bariton- und Mezzosopran-Stimme auf demselben Ton, aber in anderer Lage anbrachte. –
Beide Klarinettentöne antizipieren die Reihenstruktur der nächsten Strophe, so dass sich hier eine Art strophenüberschreitende Drehbewegung vollzieht. Folgerichtig besteht die Singstimmen-Reihe der 2. Strophe nur aus 10, nicht aus 12 Tönen. Sie enthält den Tritonus d1-gis1-gis1 auf die Frage „ did he die? “, und es lässt sich vermuten, dass Strawinsky in dieser Strophe den Krebs der Originalgestalt wählte, weil dieser als einziger der vier Reihen mit einem aufwärtssteigenden, eine Frage abbildenden Tritonus schließt. Die antwortlose Antwort erfolgt außerhalb der Reihe anschließend; denn die Strophe geht noch 4 Takte weiter, wovon 1 Takt auf den Schluss der gesungenen Strophe „ The Heavens are silent “ entfällt, die 3 anderen auf das instrumentale Nachspiel. Im 12. Takt hat Strawinsky den Aufschrei des „ we cry“ mit einer kleinen Sept fis1-e2 (einem der beiden ambitushöchsten Töne des Stückes) charakterisiert und die Dauer des Schreis durch den Viertelnotenwert; den schweigenden Himmel bildet eine Monoton-Sekunden-Floskel d1-e1-d1-e1-d1-e1 ab, die dem Reihenschluss angehängt ist und aus den die Reversion wieder umkehrenden Reihentönen 11-10 besteht. Die harten Fragen fängt Strawinsky mit Tenuto-Viertelnoten ein, hinter denen oder auf die von den zunächst 3, dann 2 Klarinetten punktartige Bestätigungsantworten gegeben werden. Ausgreifende Sprünge und ausgedehnter Ambitus gehören zur Klagestrophe. –
Das zwölftönige instrumentale Nachspiel, das auch als ein Vorspiel gewertet werden kann, verleiht der 3. Strophe als dem Herzstück der Kennedy-Elegie eine Sonderstellung. Die Septimensprünge sind in keinem Abschnitt des Stückes so auffällig und so häufig wie hier, und die Klarinettenbegleitung mit ihren verhaltenen Doppelakkorden ohne Schnörkel und ohne eigenständige Melodik erscheint schon vom Partiturbild her wie eine Doppelunterstreichung dessen, was die Singstimme als Programm prophetisch verkündet und was dadurch verstärkt wird, dass nur an dieser Stelle zum ersten und einzigen Mal die Originalgestalt der Reihe erklingt, deren Verlauf, wie bei Strawinsky nicht ungewöhnlich, teils vom Diskant zum Bass, teils vom Bass zum Diskant hin zu zählen ist: 1. Akkord aufwärts gis-d; 2. Akkord abwärts e-fis; 3. Akkord aufwärts c-h; 4. Akkord aufwärts f-g; 5. Akkord abwärts a-ais; 6. Akkord aufwärts cis-dis. – Was sich in der 4. Strophe anschließt, ist nur noch die eindringliche Mahnung, nicht und nichts zu vergessen, weil nur das Vergessen den wirklichen Tod des ermordeten Mannes herbeiführen könnte. Entsprechend der Aussage ist die Singstimme fast rezitativisch eindringlich geführt. Wieder ist es die Inversion, wieder werden am Ende der Begleitung der vorigen Strophe angespielte Töne (gis und d) ausgespart, so dass die Reihe mit c, enharmonisch his, also mit dem 3. Reihenton beginnt. Die Abschlussstrophe bekommt mit der verdichteten zweiten Reversion im zweitaktigen instrumentalen Nachspiel ein besonderes Gewicht. Sie endet abrupt mit zweimal zwei gegengeführten Sechzehntelnoten und einer Generalpause. Sie wirken ebenso wie die eingeschobenen Sechzehntel-Staccato-Werte unter der ausgehaltenen Septimen-Singstimme wie die Gewehrschüsse, unter denen das Morddrama Kennedy endete, und lassen mit der nachfolgenden Generalpause nach Maßgabe einer rhetorische Figur die Zukunft offen.
White-Analyse: Unter Berufung auf White gehen einige Analysen von einer anderen Grundreihe aus. Dies führt zu einem veränderten Schema und hat Auswirkungen auf die Textinterpretation. White hat grundsätzlich in allen seinen Reihenangaben als Grundreihe die erste durchgeführte Melodieform angegeben, doch beginnen viele Kompositionen nicht mit der Originalgestalt. Im Falle der Kennedy-Elegie ist White sogar noch anders vorgegangen, indem er den Einsatz der Baritonstimme als Beginn der Grundreihe ansprach und nicht die Altklarinetten-Stimme, die vor der Baritonstimme einsetzt. Je nach Auffassung gelangt man dann zu einer anderen Reihenanalyse und in deren Folge zu einer anderen Textinterpretation. Folgt man White, dann werden die Strophen, die dritte ausgenommen, von der Grundreihe geprägt. Folgt man im Gegensatz zu White der Alternativmeinung, die zudem auf eine Aussage Strawinskys über die Grundgestalt der Reihe zurückgeht, dann bliebe die Grundreihe ausschließlich dem Herzstück der Elegie, der dritten Strophe vorbehalten, was mit den Strawinskyschen Interpretationsvorstellungen sicherlich besser zusammenstimmt. Die Elegie beginnt dann in der Altklarinette mit der Krebsform und in der Singstimme mit der Umkehrung der Originalgestalt.
Widmung: Die Widmung ist Bestandteil des Haupttitels.
Dauer: 1' 50".
Entstehungszeit: März 1964.
Uraufführung: Bariton-Fassung: am 6. April 1964 in Los Angeles* im Rahmen der Monday Evening Concerts unter der Leitung von Robert Craft; Mezzosopran-Fassung: am 6. Dezember 1964 in New York mit der Sopranistin Cathy Berberian und den Klarinettisten Paul E. Howland, Jack Kreiselman und Charles Russo unter der Leitung von Igor Strawinsky.
* Das Uraufführungsdatum von Los Angeles ist gesichert, obwohl die Programmzettel das Stück nicht angeben, weil das Aufführungsmaterial erst fertig wurde, nachdem die Programmzettel schon gedruckt waren. Diese Tatsache lässt darauf schließen, dass Strawinsky bis kurz vor der Uraufführung noch an der Elegie arbeitete und dass die Uraufführung nicht mehr für den 6. April erwartet wurde.
Bemerkungen: Strawinsky komponierte (vermutlich im Laufe des März ) die Elegie aus Sorge, die Ermordung des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika in Dallas, Texas, am 22. November 1963 geriete zu schnell in Vergessenheit. Die Druckausgabe hat er ganz gegen seine Gewohnheit nicht datiert. Das Stück war original für Bariton mit Begleitung von 2 B-Klarinetten und einer Bass-Klarinette geschrieben und wurde auch in dieser Form uraufgeführt. Kurze Zeit später richtete er die Bariton-Fassung für die Sängerin Cathy Berberian für Mezzospran ein. Cathy Berberian war Luciano Berios Frau und eine bedeutende Interpretin zeitgenössischer Musik. Die erste Aufführung der Mezzosopran-Fassung bekam trotz der Minimaländerungen gegenüber der Originalfassung den Status einer eigenen Uraufführung. – Warum Strawinsky für die Begleitung 3 Klarinetten wählte, blieb ungesagt. Es müssen dafür nicht unbedingt besondere künstlerische Gründe ausschlaggebend gewesen sein, weil viele Instrumentationen bei Strawinsky uraufführungsortsabhängig entstanden sind. Es hätte beispielsweise genügt, die Elegie im Umfeld der Katzenwiegenlieder uraufführen zu lassen, um das dort verlangte Klarinetten-Instrumentarium auf die Kennedy-Elegie zu übertragen. Andererseits entspricht der Klarinettenton in besonderem Maß der mit dem Stück verbundenen elegischen Grundstimmung.
Fassungen: Die Kennedy-Elegie erschien 1964 in einer dreifachen Quartformat-Partitur-Ausgabe bei Boosey & Hawkes in London: einmal für Bariton als Reformpartitur mit in C notiertem Klarinettensatz, dann für Mezzosopran ebenfalls als Reformpartitur mit in C notiertem Klarinettensatz, schließlich als eine Kombination aus transponierend geschriebenem Klarinetten-Stimmensatz in Partiturform für Mezzosopran mit untertitelter Baritonstimme, in der sich die für die Baritonausgabe verlangten instrumentalen Abweichungen mit kleineren Noten eingedruckt finden. Diese Zuordnung ist insofern aufschlussreich, als das Original der Kennedy-Elegie für Bariton und nicht für Mezzosopran geschrieben wurde, man dann aber bei der Stimmensatz-Partitur keine Bariton-Ausgabe mit eingedruckten Abweichungen für die Mezzosopran-Fassung druckte, was doch nahe gelegen hätte, sondern eine Mezzosopranausgabe mit eingedrucktem Bariton-Original. Damit stimmt überein, dass die Bariton-Ausgabe eine um eine Einerstelle höhere Plattennummer erhalten hat als die spätere Mezzosopranfassung. Aus der Platten-Nummer jedoch auf die Erscheinungsfolge des Stückes schließen zu wollen, würde den durch den Briefwechsel belegten Tatsachen der Herausgabe widersprechen. Strawinsky erhielt die Belegstücke beider Ausgaben im Januar 1965. Der Verlagsvertrag mit Boosey & Hawkes wurde am 19. August 1964 geschlossen.
Mezzosopran-Fassung: Die Veränderungen der Mezzosopran-Fassung gegenüber der Bariton-Fassung sind geringfügig und nicht strukturverändernd, betreffen lediglich die Takte 6, 7, 8, 19, 21, 24, 35, 36 und beschränken sich auf Oktavversetzungen im Klarinettensatz und die Oktav-Höherlegung der Singstimme. Klarinetten haben oktavversetzt höher oder tiefer zu spielen, oder erhalten, wie in den Takten 19 und 21, vertauschte Töne zugewiesen: das B-Klarinetten-e in Takt 19 wird oktavversetzt nach unten von der Altklarinette gespielt, das Altklarinetten-fis dafür oktavversetzt nach oben von der B-Klarinette. So geringfügig diese Änderungen im Sinne einer konstruktiven Klanglichkeit auch zu sein scheinen und nur die jeweilig betroffenen Stimmen klanglich festigen, so wichtig hat Strawinsky die Mezzosoprananweisungen genommen. Im Brief an Rufina Ampenow vom 22. April 1964 verlangte er für die Mezzosopran-Version eine eigens gedruckte Ausgabe, die der Verlag auch tatsächlich herstellte. Und in seiner aus zwei Sätzen bestehenden Einführung in die Mezzosopran-Wiedergabe der offiziellen CD-Ausgabe sprach er tatsächlich davon, er habe die Sopran-Version eigens für Cathy Berberian komponiert, also nicht etwa eingerichtet (was composed especially). Bei der Dichte, mit der Strawinsky komponierte, waren somit die klangbestimmten wenigen Oktavversetzungen, war überhaupt jede noch so kleine Einzelton- oder Klangfarbenveränderung offensichtlich kein schlichter Bearbeitungs- oder Einrichtungsvorgang, sondern ein echter und von ihm sehr ernst genommener Kompositionsakt.
Historische Aufnahme: New York 14. Dezember 1964 mit der Sopranistin Cathy Berberian und den Klarinettisten Paul E. Howland, Jack Kreiselman und Charles Russo unter der Leitung Igor Strawinskys
CD-Edition: VIII-2/36 (Mezzosopran-Fassung):
Autographe: Library of Congress, Washington; Skizzen in der Paul Sacher Stiftung Basel.
Copyright: 1964 durch Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd.
Ausgaben
a) Übersicht
100-1 1964 Bariton-Ausgabe; e; Boosey & Hawkes London; 4 pp. 4°; B. & H. 19267.
100-2 1964 Mezzosopran-Ausgabe; e; Boosey & Hawkes London; 4 pp. 4°; B. & H. 19266.
100-2[65][1965] ibd.
100-3 1964 Stimmensatz-Partitur; Boosey & Hawkes London; e; je 4 pp. 4°; B. & H. 19270.
100-3[65][1965] ibd.
b) Identifikationsmerkmale
100-1 IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J . F . K . / Baritone Solo / BOOSEY & HAWKES // IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J.F.K. / Baritone Solo / BOOSEY & HAWKES / MUSIC PUBLISHERS LIMITED // (Partitur klammergeheftet 23,6 x 31,1 (4° [4°] ); Singtext englisch; 4 [3] Seiten + Umschlag schwarz auf grünhellgrau [Außentitelei, 3 Leerseiten] + 1 Seite Vorspann [Innentitelei] ohne Nachspann; Kopftitel >ELEGY FOR J. F. K.<; Autorenangabe 1. Notentextseite paginiert S. 2 unterhalb Titel linksbündig >W. H. AUDEN< rechtsbündig >IGOR STRAVINSKY<; Rechtsschutzvorbehalt 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel linksbündig >© 1964 by Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd. / Lyrics copyright © 1964 by W. H. Auden< rechtsbündig >All rights reserved / Tonsättning förbjudes<; Herstellungshinweis 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel unter Rechtschutzvorbehalt rechtsbündig >Printed in England<; Platten-Nummer >B. & H. 19267<; ohne Ende-Vermerke) // (1964)
100-2 IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J . F . K. / Mezzo Soprano Solo / BOOSEY & HAWKES // IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J.F.K. / Mezzo Soprano Solo / BOOSEY & HAWKES / MUSIC PUBLISHERS LIMITED // (Partitur klammergeheftet 23,6 x 31,1 (4° [4°] ); Singtext englisch; 4 [3] Seiten + Umschlag schwarz auf grünhellgrau [Außentitelei, 3 Leerseiten] + 1 Seite Vorspann [Innentitelei] ohne Nachspann; Kopftitel >ELEGY FOR J. F. K.<; Autorenangabe 1. Notentextseite paginiert S. 2 unterhalb Titel linksbündig >W. H. AUDEN< rechtsbündig >IGOR STRAVINSKY<; Rechtsschutzvorbehalt 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel linksbündig >© 1964 by Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd. / Lyrics copyright © 1964 by W. H. Auden< rechtsbündig >All rights reserved / Tonsättning förbjudes<; Herstellungshinweis 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel unter Rechtschutzvorbehalt rechtsbündig >Printed in England<; Platten-Nummer >B. & H. 19266<; ohne Ende-Vermerke) // (1964)
100-2[65] IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J . F . K. / Mezzo Soprano Solo / BOOSEY & HAWKES // IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J.F.K. / Mezzo Soprano Solo / BOOSEY & HAWKES / MUSIC PUBLISHERS LIMITED // (Partitur klammergeheftet 23,6 x 31,1 (4° [4°] ); Singtext englisch; 4 [3] Seiten + Umschlag schwarz auf grünhellgrau [Außentitelei, 2 Leerseiten, Seite mit verlagseigener Werbung >Igor Stravinsky<* Stand >No. 40< [#] >7.65<] + 1 Seite Vorspann [Innentitelei] ohne Nachspann; Kopftitel >ELEGY FOR J. F. K.<; Autorenangabe 1. Notentextseite paginiert S. 2 unterhalb Titel linksbündig >W. H. AUDEN< rechtsbündig >IGOR STRAVINSKY<; Rechtsschutzvorbehalt 1. Notentextseite neben und oberhalb Kopftitel rechtsbündig gekastet >IMPORTANT NOTICE / The unauthorized copying / of the whole or any part of / this publication is illegal<unterhalb Notenspiegel linksbündig >© 1964 by Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd. / Lyrics copyright © 1964 by W. H. Auden< rechtsbündig >All rights reserved / Tonsättning förbjudes<; Herstellungshinweis 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel unter Rechtschutzvorbehalt rechtsbündig >Printed in England<; Platten-Nummer >B. & H. 19266<; ohne Ende-Vermerke) // (1964)
* Angezeigt werden ohne Niederlassungsangaben zweispaltig ohne Editionsnummern und ohne Preisangaben >Operas and Ballets° / Agon [#] Apollon musagète / Le baiser de la fée [#] Le rossignol / Mavra [#] Oedipus rex / Orpheus [#] Perséphone / Pétrouchka [#] Pulcinella / The flood [#] The rake’s progress / The rite of spring° / Symphonic Works° / Abraham and Isaac [#] Capriccio pour piano et orchestre / Concerto en ré (Bâle) [#] Concerto pour piano et orchestre / [#] d’harmonie / Divertimento [#] Greetings°° prelude / Le chant du rossignol [#] Monumentum / Movements for piano and orchestra [#] Quatre études pour orchestre / Suite from Pulcinella [#] Symphonies of wind instruments / Trois petites chansons [#] Two poems and three Japanese lyrics / Two poems of Verlaine [#] Variations in memoriam Aldous Huxley / Instrumental Music° / Double canon [#] Duo concertant / string quartet [#] violin and piano / Epitaphium [#] In memoriam Dylan Thomas / flute, clarinet and harp [#] tenor, string quartet and 4 trombones / Elegy for J.F.K. [#] Octet for wind instruments / mezzo-soprano or baritone [#] flute, clarinet, 2 bassoons, 2 trumpets and / and 3 clarinets [#] 2 trombones / Septet [#] Sérénade en la / clarinet, horn, bassoon, piano, violin, viola [#] piano / and violoncello [#] / Sonate pour piano [#] Three pieces for string quartet / piano [#] string quartet / Three songs from William Shakespeare° / mezzo-soprano, flute, clarinet and viola° / Songs and Song Cycles° / Trois petites chansons [#] Two poems and three Japanese lyrics / Two poems of Verlaine° / Choral Works° / Anthem [#] A sermon, a narrative, and a prayer / Ave Maria [#] Cantata / Canticum Sacrum [#] Credo / J. S. Bach: Choral-Variationen [#] Introitus in memoriam T. S. Eliot / Mass [#] Pater noster / Symphony of psalms [#] Threni / Tres sacrae cantiones°< [° mittenzentriert; °° Titelfehler original].
100-3 IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J.F.K. / Clarinets / BOOSEY & HAWKES / MUSIC PUBLISHERS LIMITED // (Stimmensatz-Partitur mit Singstimme >Mezzo Soprano / (Baritono)< und transponierendem Klarinettensatz 23,6 x 31,1 (4° [4°] ); 3 x 4 [3] Seiten identisch inliegend in Umschlag anthrazit auf graubeige [Titelei, 3 Leerseiten] ohne Vorspann + 1 Seite Nachspann [Leerseite]; Kopftitel >ELEGY FOR J. F. K.<; Instrumentenangabe neben Kopftitel linksbündig >2 Clarinetti in Si b / Clarinetto alto in Mi b<; Autorenangabe 1. Notentextseite paginiert S. 1 unterhalb Kopftitel linksbündig >W. H. AUDEN< rechtsbündig >IGOR STRAVINSKY<; Rechtsschutzvorbehalt 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel linksbündig >© 1964 by Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd. / Lyrics copyright © 1964 by W. H. Auden< rechtsbündig >All rights reserved / Tonsättning förbjudes<; Herstellungshinweis 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel unter Rechtschutzvorbehalt rechtsbündig >Printed in England<; Platten-Nummer >B. & H. 19270<; ohne Endevermerk) // (1964)
100-3[65] IGOR STRAVINSKY / ELEGY FOR J.F.K. / Clarinets / BOOSEY & HAWKES / // (Stimmensatz-Partitur mit Singstimme >Mezzo Soprano / (Baritono)< und transponierendem Klarinettensatz 23,6 x 31,1 (4° [4°] ); 3 x 4 [3] Seiten identisch inliegend in Umschlag rot auf grünbeige [Titelei, 2 Leerseiten, Seite mit verlagseigener Werbung >Igor Stravinsky<* Stand >No. 40< [#] >7.65<] ohne Vorspann + 1 Seite Nachspann [Leerseite]; Kopftitel >ELEGY FOR J. F. K.<; Instrumentenangabe neben Kopftitel linksbündig >2 Clarinetti in Si b / Clarinetto alto in Mi b<; Autorenangabe 1. Notentextseite paginiert S. 1 unterhalb Kopftitel linksbündig >W. H. AUDEN< rechtsbündig >IGOR STRAVINSKY<; Rechtsschutzvorbehalt 1. Notentextseite neben Kopftitel rechtsbündig gekastet >IMPORTANT NOTICE / The unauthorized copying / of the whole or any part of / this publication is illegal< unterhalb Notenspiegel linksbündig >© 1964 by Boosey & Hawkes Music Publishers Ltd. / Lyrics copyright © 1964 by W. H. Auden< rechtsbündig >All rights reserved / Tonsättning förbjudes<; Herstellungshinweis 1. Notentextseite unterhalb Notenspiegel unter Rechtschutzvorbehalt rechtsbündig >Printed in England<; Platten-Nummer >B. & H. 19270<; ohne Endevermerk) // [1965]
* Angezeigt werden ohne Niederlassungsangaben zweispaltig ohne Editionsnummern und ohne Preisangaben >Operas and Ballets° / Agon [#] Apollon musagète / Le baiser de la fée [#] Le rossignol / Mavra [#] Oedipus rex / Orpheus [#] Perséphone / Pétrouchka [#] Pulcinella / The flood [#] The rake’s progress / The rite of spring° / Symphonic Works° / Abraham and Isaac [#] Capriccio pour piano et orchestre / Concerto en ré (Bâle) [#] Concerto pour piano et orchestre / [#] d’harmonie / Divertimento [#] Greetings°° prelude / Le chant du rossignol [#] Monumentum / Movements for piano and orchestra [#] Quatre études pour orchestre / Suite from Pulcinella [#] Symphonies of wind instruments / Trois petites chansons [#] Two poems and three Japanese lyrics / Two poems of Verlaine [#] Variations in memoriam Aldous Huxley / Instrumental Music° / Double canon [#] Duo concertant / string quartet [#] violin and piano / Epitaphium [#] In memoriam Dylan Thomas / flute, clarinet and harp [#] tenor, string quartet and 4 trombones / Elegy for J.F.K. [#] Octet for wind instruments / mezzo-soprano or baritone [#] flute, clarinet, 2 bassoons, 2 trumpets and / and 3 clarinets [#] 2 trombones / Septet [#] Sérénade en la / clarinet, horn, bassoon, piano, violin, viola [#] piano / and violoncello [#] / Sonate pour piano [#] Three pieces for string quartet / piano [#] string quartet / Three songs from William Shakespeare° / mezzo-soprano, flute, clarinet and viola° / Songs and Song Cycles° / Trois petites chansons [#] Two poems and three Japanese lyrics / Two poems of Verlaine° / Choral Works° / Anthem [#] A sermon, a narrative, and a prayer / Ave Maria [#] Cantata / Canticum Sacrum [#] Credo / J. S. Bach: Choral-Variationen [#] Introitus in memoriam T. S. Eliot / Mass [#] Pater noster / Symphony of psalms [#] Threni / Tres sacrae cantiones°< [° mittenzentriert; °° Titelfehler original].
K Catalog: Annotated Catalog of Works and Work Editions of Igor Strawinsky till 1971, revised version 2014 and ongoing, by Helmut Kirchmeyer.
© Helmut Kirchmeyer. All rights reserved.
http://www.kcatalog.org and http://www.kcatalog.net