K31 Quatre Chants Russes
pour voix et piano – Vier russische Lieder für Singstimme und Klavier – Four Russian Songs for voice and piano – Четыре русские песни для голоса с фортепиано – Quattro canti russi per voce e pianoforte
Stimmumfang: f1 bis ais2 (1. Lied: as1-ais2; 2. Lied: h1-fis2; 3. Lied: a1-g2; 4. Lied: f1-fis2).
Aufführungspraxis: Die Lieder sind zwar für Sopranstimme und Klavier geschrieben, aber aus der Klangwelt des Zymbalons heraus erdacht. Dafür spricht nicht nur der Umstand, dass Strawinsky zwei dieser Lieder für eine instrumentale Miniaturbesetzung orchestrierte, die weitgehend auf den Zymbalonklang abstellte, sondern vor allem der Skizzenbefund. Im Nachlass Strawinskys befand sich eine Fassung für Singstimme, Zymbalon und Querflöte, aus der sich möglicherweise schließen lässt, dass den jetzigen Klavierliedern Zymbalon-Urfassungen vorausgegangen sind.
Vorlage: Strawinsky benutzte als Vorlage russische Volksliedgedichte, die er bei seinen Studien im Rahmen der Vorarbeiten zu Les Noces entdeckt und für die er bislang keine Verwendung gehabt hatte.
Inhalt: Das erste Lied handelt von einem Enterich, der aufgefordert wird, hinauszugehen und seine sieben kleinen Entchen zu suchen und seine schöne junge Ente. Die befindet sich auf einem Tauchbummel, ist hier und dort und überall. – Das zweite Lied ist ein unübersetzbares Abzähllied mit Doppelsinnigkeiten, bei dem es lediglich auf gereimte Endungen und rhythmischen Fluss ankommt. – Das dritte Lied handelt von einem kleinen Spatzen, der auf einer Hecke sitzt und geruhsam das betrachtet, was um ihn her vorgeht. Da ist die scharrende Henne, die einen Ring findet; da ist der Erzähler selbst, der seine zehn Finger bewegt; da ist der Wolf, der auf einem Holzhaufen liegt und schläft, seinen Schwanz hin und her bewegt und den Erzählenden nicht sieht. – Das vierte Lied schildert wilde Schneestürme, die alle Wege des zunächst Erzählenden, dann Betenden zu Gott verschlossen haben, der im Himmel ist und alle Menschen in Liebe und im Geist erwählt. Der Dichter ehrt ihn, Gott den Allmächtigen, für immer und ewig, schließt ein Amen an und dankt ihm.
Übersetzungen: Es gibt nur eine originale Übersetzung aus dem Russischen in das Französische. Sie wurde von Charles-Ferdinand Ramuz mit Hilfe Strawinskys angefertigt und in der russisch-französischen Druckausgabe von 1920 veröffentlicht, später in die offizielle CD-Ausgabe übernommen. Alle weiteren (anonymen) und in einigen Fällen sogar extrem umdeutenden Übersetzungen spielten zu Lebzeiten Strawinskys keine Rolle.
Aufbau und Gattungszugehörigkeit: Die Quatre Chants Russes sind eine Sammlung von 4 original metronomisierten, aber nicht numerierten Sopran-Klavier-Liedern, bilden aber keine sachlich oder inhaltlich zusammenhängende Serie oder Suite. – Das 1. Lied gehört nach Form und Inhalt zu den Trois Histoires pour Enfants und ist seiner ganzen Anlage nach für noch sehr kleine Kinder gedacht. Das 2. Lied entstammt der Gattung der unübersetzbaren Pribautki, von denen Strawinsky 1917 bei Henn in Genf eine eigene vierteilige Klavierlied-Suite hatte erscheinen lassen. Das 3. Lied gehört in den Bereich der volkstümlichen russischen Wahrsagelieder, von denen Strawinsky 1914, 1915, 1916 und 1917 jeweils ein Stück für Frauenchor a capella komponiert hatte, die unveröffentlicht bei Chester in London lagen, bis sie Strecker dort entdeckte und 1930 als Unterschale im Schott-Verlag herausbrachte. Jetzt komponierte Strawinsky also ein 5. Lied dieser Gattung mit Entstehungsdatum spätestens März 1919 nach. Durch die Verschiebung der Erscheinungsdaten lernte man das spätere Lied eher kennen als die früheren und bekam außerdem keine Aufklärung über das, was das Lied herkunftsmäßig besagte. - Das 4. Lied endlich, dessen heutige englische ( A Russian Spiritual) und deutsche ( Ein russisches Spiritual) Übersetzung nun wirklich nichts mit dem russischen Originaltitel (Сектантска) zu tun hat, den Ramuz wesentlich treffender mit Chant dissident (Uneinigkeitslied) übertrug, geht weder inhaltlich noch stimmungsmäßig noch vom dichterischen Format her mit den vorhergehenden leichten Kinderliedern eine Verbindung ein. Es ist ein sehr persönliches Lied des Exilanten Strawinsky gegen den Atheismus der Russischen Revolution. Woher auch immer die Vorlage stammen mag, in der von Strawinsky eingesetzten Weise im Jahre 1919 ist es ein Protestlied eines Christen (hier: Strawinsky), dem man durch wilde Schneestürme (hier: die Russische Revolution) den Weg in seine Heimat (hier: Russland nach Art der Solowjewschen Identifizierung von Russentum und Christentum) und damit zu Gott versperrt hat. Das Protestlied schlägt in hymnische Gottesverehrung mit einem Amen am vorzeiligen Ende um, das bekräftigt, von diesen wilden Stürmen nicht vom Glauben abgehalten zu werden, und es endet mit einer christlichen Danksagung. – Die 4 Lieder sind sowohl vom Poetischen wie vom Künstlerisch-Musikalischen her so unterschiedlich, dass streng genommen keins zum anderen passt und die Zusammenstellung eher zufällig mit einem starken Lied als Finale wirkt. Offensichtlich hat Strawinsky liegengebliebenes Material benutzt, das er in seine früheren Serien nicht mit hinein nehmen wollte. Die bedeutenderen Lieder I und IV hat er später instrumentiert.
Aufriss
[1.]
Селезень (ХороводнАЯ)
Canard. ( Ronde)
[ Der Enterich]
[ The Drake]
Cелезень, селезень . . .
Vieux canard, vieux canard, . . .
[ Enterich, lieber Enterich . . .]
[ Old drake, old drake . . .]
Viertel = 116 (42 Takte)
[2.]
Запђвная
Chanson pour compter
[ Abzähllied]
На комомнђ, на воломнђ, . . .
Un, moi qui l'ai, deux, toi qui l'as, . . .
[ Eins, ich habe, zwei, du hast . . .]
Viertel = 168 (ungetaktet 88 Achtelwerte)
Più mosso (9 Vierviertel-Takte + 3 Fünfachtel-Takte)
L'istesso tempo (ungetaktet 31 Viertel- = 62 Achtelwerte)
[3.]
Подблюдная
Le moineau est assis . . .
[ Der Spatz]
Cидитъ варабей на чужой гарадьбђ.
Le moineau est assis sur la haie d'autrui, . . .
[ Der Spatz sitzt auf der nahen Hecke . . .]
Viertel = 112 (190 Achtelwerte = 6 Takte ohne Taktvorzeichnung [111] + 18 Takte
wechselnder Metrik [79])
[4.]
Cектантска.
Chant dissident
[ Ein russisches Spiritual]
[ A Russian Spiritual]
Ялица, мятелица, …
Vient, neige, obscurité, . . .
Achtel = 168 (45 Takte + 59 Achtel ohne Taktvorzeichnung)
Korrekturen / Errata
Ausgabe 31-2
[1. Seite = S. 3]
1.) S. 3, 1. Takt, Klavier: statt m ¦ muss es nur ¦ heißen [*].
2.) S. 3, 3. Takt, Klavier Bass: der Zweitonakkord Achtel C-G ist richtig als Dreitonakkord Achtel C-G- e zu lesen.
3.) S. 3, 3. System, 3. Takt, oberhalb Klavier: es ist ein >pSub< einzutragen [*].
4.) S. 9, 4. System, 4. Takt, Klavier Diskant, rechte Hand: die 4. (vorletzte) Achtel-Note ist richtig gis2 statt g2 zu lesen.
5.) S. 5 16. Takt Klavier Bass violingeschlüsselt: am Taktgende ist eine Sechzehntel-Triole a-h-a1 nachzutragen.
6.) S. 11, 4. System, 2. Takt, Klavier. violingeschlüsselter Bass: die 1. Achtelpause ist durch eine Achtelnote d2 zu ersetzen.
7.) S. 11, 4. System, 4. Takt, Klavier, violingeschlüsselter Bass: die Achtelpause ist durch eine Viertelnote cis2 zu ersetzen.
Ausgabe 31-3
[1. Seite = S. 1]
1.) S. 1, 3. Takt, Klavier Bass: der Zweitonakkord Achtel C-G ist richtig als Dreitonakkord Achtel C-G- e zu lesen.
2.) S. 1, 3. System, Gesangsstimme: die Viertelnote b1 ist zu punktieren [**].
3.) S. 3, 2. Takt, Gesangsstimme: die zweite Note ist als punktierte Viertelnote statt als Viertel d2 zu lesen [**].
4.) S. 3, 3. Takt, Gesangsstimme: die dritte Note ist richtig Viertel f2 statt Viertel g2 zu lesen [**].
5.) S. 3, 17 Takt (4. System, letzter Takt): es ist das Metrum 6/8 einzutragen [**].
6.) S. 8, 5. Takt (2. System, 2. Takt): mit zwei Orientierungsstrichen wird eine richtige Zuordnung im Verhältnis Gesangsstimme-Klavier verlangt. Die jeweils erste Note der zweiten und dritten Sechzehntel-Sextolen-Ketten soll passgenau über der zweiten beziehungsweise dritten Bass- Achtelnote zu stehen kommen [**].
7.) S. 9, 2. System, 2. Takt Gesangsstimme: die 6. Sechzehntelnote ist statt falsch c2 richtig cis2 zu lesen [**].
8.) S. 9, 4. System, 4. Takt, Klavier Diskant, rechte Hand: die 4. (vorletzte) Achtel-Note ist richtig gis2 statt g2 zu lesen.
* in 31-2 von Strawinsky nicht korrigiert.
** In 31-3 von Strawinsky nicht korrigiert.
Stil: Die ersten drei Lieder gehören zum Umfeld der volkstümlichen russischen Deklamationsmusik nach Art von Les Noces und sind formal übersichtlich gegliedert. Das vierte Lied durchbricht die sprachabgeleitete formalisierte Diatonik, wird formal verdichtet und lässt persönliche Empfindungen frei. –
Das mit Viertel = 116 metronomisierte Entenlied ist formtypologisch ein russischer Chorovod, ein rondoartiger Reigentanz, wie ihn Strawinsky schon einmal mit dem "Tanz der Prinzessinnen" aus dem Feuervogel geschrieben hatte. Dadurch erhält das Lied eine klare metrische Gliederung mit nur wenigen Taktwechselspielen, so dass den 42 Takten anders als bei den drei nachfolgenden Liedern keine freimetrischen Strukturen zugerechnet werden müssen. Die Wahl des Formtyps und auch der Verzicht auf unstete Metrenwechsel waren textbedingt. Das realistische Bild von der hier und da gründelnden Ente, die unbekümmert mit Gleichmut ihre Kreise zieht, verbietet aufgeregten deklamierenden Sprachfluss und zielt eher auf eine Variativform des immer Gleichen. So kreist die Melodiestimme mit ihrem größten Ambitus in der ganzen Liedfolge im Umfang einer None as1 bis ais2 um wechselnde Zentraltöne, formalisiert das Klavier seine Begleitung auf verschiedene Typenfolgen. Das Entenlied ist das einzige Lied der Serie mit instrumentalen Vor- und Zwischenspielen, die gleichzeitig eine pauschale Gliederung in eine formtypologisch sonst nicht so leicht greifbare Musik hineinbringen. Die ersten 3 Takte stellen zwei dieser Figurentypen vor, den leichten, während des ganzen Vorspiels repetierten Zweiklang c1-d2 und eine aufwärts in ruhigen Achteln geführte Bewegung gebrochener Akkorde. Beides wird der Singstimme unterlegt, die im Abschlussakkord des Vorspiels (C-G-a1-dis2-h2) keinen einzigen Ton für ihren Einsatz (d2) vorgegeben bekommt. Die von vorzeichenlosem Moll über b-moll nach As-Dur führende Kreisbewegung der Singstimme wird in Takt 9 vom Klavier übernommen, aber gleichzeitig im Viertelwertabstand von der Singstimme imitiert. Im Übergang von Takt 14 zu 15 zeigt die enharmonische Verwechslung von es zu dis die Rückkehr zu Kreuztonartenpolen an. Mit einem zweitaktigen Zwischenspiel (Takt 17-18) nimmt das Klavier den zweiten Rondodurchgang auf. Die Akkordik der Einleitung bleibt erhalten, die Melodiebewegung der Singstimme wird auf den Klavierdiskant übertragen. In den nächsten 14 Takten (Takt 19-32) erweitert sie ständig ihren Ambitus bis zum ais2. Die kleinakkordische Begleitbewegung des Klaviers verlagert plötzlich nach Inventionsart ihre einleitenden Diskantfiguren als abwärts führende gebrochene Dreitonakkorde in den Bass und den einleitenden Zweitonakkord in den Diskant. Der zweite Durchgang klingt mit Laufwerk in einem eintaktigen neuerlichen Klavierzwischenspiel mit Akkordabschluss aus. Die letzten 9 Takte (Takt 34-42) bilden eine Art Koda. Die Singstimme wird stark intervallisch geführt, das Diskantlaufwerk ersetzt die Diskantakkordik und nur die Bassbegleitung bleibt bis 2 Takte vor Schluss erhalten. Das Stück schließt mit dem Sechstonakkord, dessen oberster Ton lagenversetzt diesmal auch den Schlusston für die Singstimme bildet und der als finalgliederndes Merkmal nun zum sechstenmal erklingt: fünftönig am Ende der Klaviereinleitung Takt 3, endgültig sechstönig am Ende der Materialvorstellung Takt 5 vor der Fortführung in die Welt der B-Tonarten und dem Beginn der ausgreifenden Intervallik, am Ende des 1. Zwischenspiels Takt 19, am Ende der Doppelakkordbegleitung vor der inventionsartigen Vertauschung von Diskant- und Bassfiguren Takt 27, am Ende des 2. Zwischenspiels vor dem Übergang in die Koda Takt 33 und jetzt am Ende von Takt 42 als Schlussakkord. –
Das mit Viertel = 168 metronomisierte Abzähllied ist zweiteilig mit dreiteiliger Binnengliederung und schließt mit einem Klaviernachspiel. Formtypologisch ergibt sich ein Aufbau A1-A2-A3-B1-B2-B3-C, der nur die B-Teile mit Taktstrichen und Taktvorzeichnung versieht und daher Taktangaben unmöglich macht, zumal die Notenschreibweise auch noch uneindeutig ist. In Achtelwerten umgerechnet ergibt sich ein Umfang von 88 Achtelwerten für A, 87 Achtelwerten für B und 62 Achtelwerten für C, also rund 29 oder 30 Vierviertel-Takten für das ganze Stück. Die kreisende Melodieformel der A-Teile verläuft im engsten Ambitus einer großen Terz zwischen h1 und es2. Begleitet wird die in den drei Teilen nur minimal nach Strawinsky-Art veränderte Formel durch vorlaufende und akkordschlagbeginnende Klaviertonrepetitionen auf d1. Der Akkordschlag mit einem Einzeltonnachschlag in der doppelten Unteroktave setzt zugleich mit den Tonrepetitionen ein. Nach einem Zeitverlauf von 8 (9) Achtelwerten beginnt die Singstimme über den Tonrepetitionen mit dem 1. Textvers und der auf 20 Achtelwerte entwickelten Formel (A1). Der gesungene Text wird durch 2 Viertelpausen getrennt, während die Tonrepetitionen in den um einen Ton veränderten Akkordschlag hineinführen und nach dem Nachschlag sofort wieder einsetzen. Die Formel wird jetzt textbedingt durch Wiederholung von Formelteilen auf 30 Achtelwerte erweitert. In den ausgehaltenen Sopranschlusston h1 und die letzten Tonrepetitionen spielt das die Tonrepetitionen unterbrechende Klavier ein Doppelglissando a2-a und g-a2 von insgesamt 31 Tönen hinein (A2). A3 beginnt mit Akkordschlag und Nachschlag in der Zusammensetzung von A2. Die aus A2 und A1 zusammengeschnittene Singformel setzt zugleich mit den Tonrepetitionen nach einer Zweiviertelpause ein und umfasst diesmal 18 Achtelwerte. Das mit A2 notenidentische Doppelglissando klingt in die Mitte der Singformel hinein. Der Abschnitt (A3) schließt mit dem Klavierakkord und dem Nachschlag bei verstummter Singstimme. Für den B-Teil konstruiert Strawinsky eine zweiteilig organisierte Singformel von jeweils 3 Takten. Sie erklingt dreimal metrisch zwischen den Taktstrichen verschoben, jeweils durch eine Viertelpause voneinander abgetrennt und mit einer Einzeltonveränderung jeweils in der Finalklausel. Die Tonrepetitionen des Klaviers sind in Akkordrepetitionen in Form von Zweitonakkord-Wechselschlägen in linker und rechter Hand erweitert, der Singstimmenambitus ist um einen Halbton angehoben und gleichzeitig um einen Ganzton auf ein Tritonusintervall c2 bis fis2 erweitert worden. Der B3-Teil schließt mit einem 21tönigen Klavierglissando von h1 bis g4 und drei nachfolgenden Fünfachteltakten, in denen die klavierglissandobegleitete Singstimme ihre Unsinnsreime tonhöhenfrei singend rezitiert. Der als Klaviernachspiel ausgelegte C-Teil ist wieder taktstrichlos im Zeitdauernwert von 31 Vierteln geschrieben. Er spielt im oberen Register mit beidhändig Violinschlüssel. Die sich beschleunigende, mehrfach wiederholte und auch retardierende motorische Diskantformel im dreigestrichenen Bereich ist aus der Melodiebildung der Singstimme im B-Teil abgeleitet. Sie erfolgt über einen ostinat mit Viertelpause sechzehnmal repetierten Dreitonakkord a1-fis2-a2 im Viertelnotenwert. Die 16. Repetition bildet den Schlussakkord mit übergelagertem c3 im Diskantbereich ohne Viertelpause. –
Für das mit Viertel = 112 metronomisierte und aus sechs jeweils mit Heilrufen (Славна) abgeschlossenen Versen bestehende Spatzenlied entwickelte Strawinsky eine Doppelformel von Versvertonungshauptformel (A) und Nachrufformel (B), die textbegleitend sechsmal erklingt, so dass sich formtypologisch der Aufbau A1-B1-A2-B2-A3-B3-A4-B4-A5-B5-A6-B6 ergibt. Die mit Akkordschlag abgeschlossene, vom Klavier mit fast identischem Laufwerk bestrittene Hauptformel ist bei nur geringfügig veränderter Länge taktstrichlos entworfen, die zwei- bis fünftaktige vom Klavier ausschließlich akkordisch aufgenommene Rufformel trägt eine (mit nur einer Ausnahme) von Takt zu Takt wechselnde Metrik-Angabe, die von 3/8 bis 5/8 alle Zwischenstufen ausnutzt. In den ersten fünf Hauptformeln reicht der Ambitus der Singstimme nicht über das Quartintervall a1-d2 hinaus, die letzte, höhergelegte Intonation verringert dieses sogar noch auf das Intervall einer großen Terz d2-fis2. Die Rufformel verbleibt in den ersten beiden Rufen auf den Tönen d2-e2, im erweiterten dritten Ruf kommen die Töne f2 und g2 hinzu, so dass ein Quartambitus erreicht wird, der endgültig ist. - Das Stück beginnt mit einem Akkordschlag, der die Hauptformel auch beendet. Die Intonation wird in allen Formelwiederholungen nur geringfügig verändert, zwischen A1 und A2 überhaupt nicht, bloß dass A2 vom Akkordschlag nicht umschlossen, sondern lediglich beendet wird. Das hat seinen strukturellen Grund in der Beendigung der Rufformel mit einem Akkordschlag und nachschlagender Einzelnote. Die Diskantbegleitung besteht aus einer Folge von zwischen a1 und d2 diatonisch auf und ab rollender Sechzehntel, denen auf gleicher Tonraumhöhe der Bass eine strereotype Abwärtsbewegung d2-cis2-h1-a1 in Achtelwerten entgegensetzt, die im ganzen Strück nicht verändert, höchstens um einige Achtelwerte verlängert oder verkürzt wird. Das Übereinandergreifen der beiden Hände lässt das ohnehin von Strawinsky durch Marcatoakzente artikulierte Legatospielen nicht zu und setzt eine gute Repetitionsmechanik des Tasteninstruments voraus. Die Wertfolge von A1 beträgt 18 Achtel. Der sich anschließende überwiegend akkordisch begleitete Nachruf B1 ist mit 3/4 und 6/8 metrisiert und umfasst somit einen Taktwert von 12 Achteln, so dass A1 und A2 auf 30 Achtelwerte Umfang kommen. A2 entspricht A1 ohne Akkordvorschlag (17 Achtel), B2 mit 3/4 und 3/8 metrisiert verkürzt B1 um 3 Achtelwerte (9 Achtel). B3 erweitert die mit identischem Material umkombinierte Singformel, so dass die ebenfalls erweiterte Begleitung, die jetzt im Diskant mit c2 abwärts beginnt, im übrigen keine Veränderungen zeigt und gleicherweise ohne Akkordvorschlag beginnt, auf einen Zeitwert von 20 Achtel kommt. Die Rufformel ist mediantenartig mit 5/8, 3/8, 6/8 und 2/4 verdoppelt und wird im 3. Takt variativ erweitert. Der Zeitwert beträgt 18 Achtel. A4 entspricht A2 (17 Achtel) sowohl in Begleitung wie Singstimmenmelodie, B4 beginnt diesmal mit der variativen Erweiterung des vorigen Rufes im 3. Takt und schließt wie dieser allerdings mit anderer Akkordbegleitung (9 Achtel). A5 und B5 sind wörtliche Reprisen von A4 und B4. A6 und B6 bringen in dieses Miniaturbild finalisierend die stärkste Abwechslung. Die Singstimme bewegt sich nur zwischen d2, e2 und fis2. Die Diskantbegleitung gibt die diatonische Sechston-Laufbewegung auf und ersetzt sie durch eine repetierende akkordische Fünfton-Laufbewegung fis2-d2-a1-c2-e2, was zu einer rückwärts laufenden Betonungsrichtung führt, und nur die Bassbegleitung bleibt unverändert. Der Zeitwertumfang beträgt 22 Achtel. B6 schließt das Stück und wird entsprechend akkordisch aufgerüstet, erhält zudem eine bislang nicht eingeführte dynamische Steigerung von piano zu fortissimo bei einer Längung auf 5 Takte (22 Achtel mit Schlussfermate). Der Ambitus entspricht dem von B5, wird aber noch um ein einzelnes Höhepunkt-g2 gesteigert. –
Das mit Viertel = 168 metronomisierte Uneinigkeitslied mit einem Singstimmen-Ambitus von etwas über einer Oktave f1 bis fis2 unterscheidet sich inhaltlich und daher auch stilistisch sehr von den Vorgängerliedern. Der Aufbau ist weniger formalisiert, die bisherige überwiegend diatonische Singweise wird aufgegeben, die Melodieerfindung ist nicht mehr nur sprachabhängig textinhaltsunbezogen. Auch der Modus wird intensiver, starke persönliche Empfindungen schlagen durch. Die Welt der Kinder- und Scherzlieder ist verlassen. Das Stück ist im Mittelteil nicht deklamations-, sondern textabhängig taktwechselgeprägt und hängt den 45 Takten im Zwei-, Drei-, Vier-, Fünf-, Sechs- und Sieben-Achtel-Takt eine freie Koda ohne Taktvorzeichnung und ohne Taktstriche im Zeitdauernwert von 59 Achteln an. Eine Formgliederung mit austauschbaren Mustern nach einem Buchstabenschema gibt es nicht. Die einzige aus dem Musikbild herauszulesende Gliederung besteht in der Abfolge der textabhängigen Ambituserweiterungen und Melodieführungen und in der taktstrichlosen Koda. Die Melodie der Klagen über Schneestürme und verschlossene Wege ist als kreisende Lamentation mit nach Seufzerart auseinandergerissenen Triolengebilden zunächst im Rahmen eines Ganztons a1-h1 ausgebildet. Das Klavier setzt indes dämpfende, pedalisierte Staccato-Einzeltöne dagegen. In den letzten 4 Takten dieses imaginären ersten Abschnitts erweitert sich der Ambitus zu einer Quarte g1-c2, während die Klavierbegleitung die Einzeltonbegleitung nur in der Oberstimme aufgibt und dort filigrane Quintolen-und Septolenmuster entwickelt. Damit schafft Strawinsky den Übergang von den bisherigen ruhigen Sechs- und Siebenachteltakt-Folgen zu dem über 29 Takte hin ausgedehnten Taktwechselspiel, mit dem er metrisch die Erregung nachvollzieht, die den Erzähler mit der Vorstellung überkommen hat, in das Reich des Allmächtigen Vaters zu gelangen. Der Ambitus hat jetzt den Umfang einer großen Sexte a1-fis2 angenommen. Die Klavierbegleitung nimmt die Erregung auf. Sie hat als äußeres Zeichen der Aufregung das Bassregister verlassen und vollzieht sich mit großen punktuellen Sprüngen über eine Oktave hinweg und äußerstenfalls Zweitonakkorden. Die Beruhigung tritt in dem Augenblick ein, in dem der Erzähler zum Beter wird und das Lob Gottes anstimmt. Das metrische Wechselspiel leitet in ein gleichmäßiges Zweivierteltakt-Schema über, das nach Takt 45 nicht einmal mehr einer Taktordnung bedarf, weil im Hymnus von Lob und Dank der Friede des Hauses Gottes zurückgekehrt ist. Die Diskant-Trillerketten der Klavierbegleitung mit nachschlagenden Melodiefloskeln wirken wie Glockenläuten und künden von Freude und Hoffnung. Die Fundamentstimme ist wieder in der Bassregion angesiedelt und spielt gleichmäßige unzerrissene Achtelfiguren in weiter, raumgreifender Bewegung. Die Melodiestimme erreicht mit fis1 ihre äußerste Tiefe und mit einer Reichweite bis zum eis2 ihren größten Ambitus einer großen Septime, der sich nach und nach wieder verringert. Das Stück schließt mit der reinen Durterz E-e1-gis1 und einem auslautenden Klaviertriller auf e1.
Widmung: > DÉDIÉ À / PAR MADAME ET MONSIEUR / MAJA ET BELA STROZZI-PEČIČ [Gewidmet Frau und Herrn Maja und Bela Strozzi-Pečič].
Widmungsträger: siehe Bemerkungen.
Dauer: 4' 45".
Entstehungszeit: Morges, nach Datierung zwischen Dezember 1918 und Oktober 1919 (I: 28. Dezember 1918; II: 16. März 1919; III: 23. Oktober 1919; IV: März 1919).
Uraufführung: am 17. März 1919 im Genfer Konservatorium durch die Sopranistin Tatjana Tatjanow und (vermutlich) den Pianisten José Iturbi.
Bemerkungen: Über die Entstehungsgeschichte der Lieder ist nicht mehr als das bekannt, was Strawinsky selbst überliefert hat, dass er nämlich im Winter 1919 (er meint den Winter 1918 auf 1919) eine kroatische Sängerin mit einer besonders schönen Stimme kennengelernt und diese ihn gebeten habe, etwas für sie zu komponieren. Strawinsky sagte zu, und so entstanden die Quatre Chants Russes, die mit Sicherheit auf älteres vorliegendes, aber nicht mehr zur Verwendung gelangtes Material zurückgehen. Warum er trotz anderer Arbeiten diesen sicherlich gut bezahlten Auftrag annahm, wird aus der schlimmen Finanznot jener Jahre zu erklären sein, in denen er ohne feste Einnahmen elf Menschen ernähren musste. In dieser Zeit hat er, wie nach seiner Nichtrückkehr aus den Vereinigten Staaten 1939, mehrere Aufträge angenommen, die eigentlich nicht seiner Art entsprachen, darunter vor allem auch die Ballett-Einrichtung Pulcinella. Zur Uraufführung der für sie geschriebenen Stücke weilte Maja de Strozzi-Pečič schon nicht mehr in Genf. Ihr plötzliches Wegbleiben wird in der zeitgenössischen Briefliteratur sehr bedauert. Ernest Ansermet bestätigte die hohe Wertschätzung dieser Sängerin indirekt, als er Strawinsky mit Schreiben vom 17. März 1919 mitteilte, Madame Pe 4 i 4 sei nicht mehr anwesend ( s'en aille = was salopp soviel wie 'sich davonmachen' heißt), und dies mit Mais quelle dommage ('wie schade', wörtlich: 'Was für ein Unglück') bewertete. Das Bedauern bezog sich womöglich gleicherweise auf den Verlust einer guten Sängerin wie auf die durch die neuen Umstände durcheinandergebrachten Ansermetschen Konzertpläne. Die Zeilen klingen so, als stünde noch etwas Anderes, nicht Ausgesprochenes, intern Gewusstes dahinter. Erstaunlich ist es schon, dass die als hervorragend geschilderte Sopranistin eine Musik für sich bestellte und vermutlich auch bezahlte (sonst hätte Strawinsky die Widmung nicht in die Druckausgabe hineingeschrieben), aber nicht selbst uraufführte, was sie ohne weiteres gekonnt hätte. Ansermet und Strawinsky waren offensichtlich nicht darüber unterrichtet worden, dass Frau Strozzi-Pečič, tatsächlich eine überdurchschnittlich gute Sängerin, ein Opernangebot in Deutschland angenommen hatte und weiterhin große Erfolge feiern konnte. Sie war am 19. Dezember 1882 in Zagreb geboren, debutierte 1901 und kam über Wiesbaden und Graz vorübergehend nach Genf, das sie 1919 wieder verließ. Sie starb am 2. Februar 1962 in Rijeka. Möglicherweise, aber das bleibt Spekulation, hatte sie sich als erfolggewöhnte Sängerin mit ihrem und dem Auftrag ihres Mannes an Strawinsky etwas anderes vorgestellt als ein paar kleine Kinderliedchen und deshalb Genf ohne weitere Verabschiedung hinter sich gelassen.*
* Für Hintergrundinformationen danke ich Herrn Stefan P. L. Romansky † (Bonn).
Fassungen: Die Quatre Chants Russes erschienen in der zweiten Hälfte des Jahres 1920 bei J. & W. Chester in London in einer russisch-französischen Ausgabe und haben wohl keine Ausgabe mit einer Übersetzung in das Deutsche oder Englische erfahren. Erst 35 Jahre später löste Strawinsky das erste und das vierte Lied ab, instrumentierte sie zymbalongerecht für Singstimme, Flöte, Harfe und Gitarre und kombinierte sie als Nummern I und II zusammen mit zwei Liedern aus der Dreierserie der Trois Histoires pour Enfants zu den Four Songs von 1953 und 1954, die 1955 uraufgeführt wurden, noch im selben Jahr in einer nur englischen Singsprachenfassung mit einer russischen Phonetik für Englischsprechende bei Chester in London erschienen, und die Strawinsky gleich zweimal, 1955 und 1965, modelleinspielte. Charakteristischerweise nahm der russische Liedband-Nachdruck von 1968 nur die ersten drei Lieder auf. Den religiösen vierten Gesang mit seiner Anklage gegen die gehässige Religionsfeindlichkeit des Kommunismus stellte man in den Raubdruck nicht ein. Die Einrichtung des 4. Liedes für Gesang, Flöte und Zimbalon blieb zu Lebzeiten Strawinskys unveröffentlicht. Ein Faksimile findet sich in Robert Crafts I. Band seiner Selected Correspondence von 1982 auf den Seiten 427 bis 429.
Historische Aufnahme: für die Klavierlied-Serie nicht nachweisbar; Aufnahme lediglich für Nr. 1 und 4 als Teil der Four Songs.
CD-Edition: als Klavierlied-Serie nicht aufgenommen; Stücke 1 und 4 lediglich in der instrumentierten Fassung der Four Songs.
Autograph: Das Manuskript ging aus Chester-Besitz in die Bitish Lbrary in London ein. Verstreute Skizzen, die vor allem auf frühe Instrumentierungsabsichten hinweisen, gingen aus dem Nachlass in die Paul Sacher Stiftung Basel über. Dort befindet sich auch die für Pianola korrigierte Druckfassung.
Copyright: 1920 durch J. & W. Chester in London.
Ausgaben
a) Übersicht
31-1 1919 Ges.-Kl.; Vorabdruck 3. und 4. Lied; La Revue Romande 15. September 1919.
31-2 1920 Ges.-Kl.; r-f; Chester London; 13 S.; J. W. C. 3831.
31-2Straw [1920] ibd. [mit Eintragungen].
31-3 [1920] Ges.-Kl.; r-f; Chester London; 11 pp.; J.W.C. 3831.
31-3Straw ibd. [mit Eintragungen].
31–4 [+1945] Ges.-Kl.; r-f; Chester; 11 pp.; J.W.C. 3831.
b) Identifikationsmerkmale
31-2 IGOR STRAWINSKY/ QUATRE/ CHANTS RUSSES/ POUR VOIX ET PIANO/ MIS EN FRANÇAIS [#] DÉDIÉ À / PAR [#] MADAME ET MONSIEUR / [#] MAJA ET BELA STROZZI-PEČIČ / C. F. RAMUZ/ PRIX NET FR. 4.50 (3/_) / °J. & W. CHESTER, LTD. [#] °°SEULS DEPOSITAIRES POUR LA FRANCE / [#] °°ROUART, LEROLLE & C ie / °LONDON: [#] °°29 Rue D'ASTORG, PARIS. / 11, GREAT MARLBOROUGH STREET, W,-1. [#] / [#] °°SEULS DEPOSITAIRES POUR LA BELGIQUE / °GENÈVE: [#] °°MAISON CHESTER / °9-11 PLACE DE LA FUSTERIE [#] °°86 RUE DE LA MONTAGNE, BRUXELLES. / °DÉPOSÉ SELON LES TRAITÉS INTERNATIONAUX. / °PROPRIÉTÉ POUR TOUS LES PAYS. / °TOUS DROITS DE TRADUCTION, DE REPRODUCTION ET / °D'ARRANGEMENTS RÉSERVÉS. // IGOR STRAWINSKY/ QUATRE/ CHANTS RUSSES/ POUR VOIX ET PIANO/ MIS EN FRANÇAIS [#] DÉDIÉ À / PAR [#] MADAME ET MONSIEUR / [#] MAJA ET BELA STROZZI-PEČIČ / C. F. RAMUZ/ PRIX NET FR. 4.50 (3/_) / J. & W. CHESTER, LTD. [#] SEULS DEPOSITAIRES POUR LA FRANCE / [#] ROUART, LEROLLE & C ie / LONDON: [#] 29 RUE D'ASTORG, PARIS. / 11, GREAT MARLBOROUGH STREET, W,-1. [#] / [#] SEULS DEPOSITAIRES POUR LA BELGIQUE / GENÈVE: [#] MAISON CHESTER / 9-11 PLACE DE LA FUSTERIE [#] 86 RUE DE LA MONTAGNE, BRUXELLES, / DÉPOSÉ SELON LES TRAITÉS INTERNATIONAUX. / PROPRIÉTÉ POUR TOUS LES PAYS. / TOUS DROITS DE TRADUCTION, DE REPRODUCTION ET / D'ARRANGEMENTS RÉSERVÉS. / °°°ENGRAVED & PRINTED BY C. G. RÖDER, LEIPZIG // (Klavierauszug mit Gesang klammergeheftet 22,5 x 30,2 (4° [4°]); Singtext russisch-französisch; 13 [11] Seiten + 4 Seiten Umschlag schwarz auf beigebraun [Außentitel, 3 Leerseiten] + 2 Seiten Vorspann [Innentitelei, Leerseite] + 1 Seite Nachspann [Leerseite]; Liedtitel russisch-französisch als Kopftitel; Autorenangabe rechtsbündig zentriert unterhalb Übersetzernennung 1. Notentextseite paginiert S. 3 >Igor Strawinsky. / 1918<, S. 8 >Igor Strawinsky. / 1919< neben und unterhalb Übersetzernennung S. 6, 10 >Igor Strawinsky. / 1919<; Übersetzernennung 1. Notentextseite S. 3, S. 6, 8, 10 unterhalb Kopftitel linksbündig zentriert >Mis en français / par C. F. Ramuz<; # Rechtsschutzvorbehalt 1. Notentextseite S. 3, S. 6, 8, 10 unterhalb Notenspiegel linksbündig >Copyright 1920 by J. & W. Chester Ltd.< rechtsbündig teilkursiv S. 3 zentriert >Tous droits réservés. / All rights reserved.<, S. 6 nicht zentriert >Tous droits réservés. / All rights reserved.<, S. 8 zentriert >Tous droits réservés. / All rights reserved<, S. 10 zentriert >Tous droits réservés / All rights reserved<; Platten-Nummer >J.W.C. 3831<; ohne Herstellungshinweis; ohne Endevermerke) // (1920)
° linksseitig Flattersatz aufgemacht mit Einrückungen; gilt auch für die Innentitelei.
°° rechtsseitig linksbündig aufgemacht; gilt auch für die Innentitelei.
°°° nur Innentitelei rechtsbündig zwischen den letzten beiden linksbündigen Zeilen.
31-2Straw
Die Urausgabe diente Strawinsky als Grundlage seiner Pleyela-Fassung, die er auf einem eigenen Blatt notierte und mit 1922 datierte. Das Strawinskysche Exemplar enthält Korrekturen und zahlreiche aufführungspraktische Einträge, die aber nicht alle eindeutig sind. Der Außentitel fehlt.
31-3 CHESTER / LIBRARY / IGOR STRAWINSKY / QUATRE CHANTS RUSSES / [°] / VOICE & PIANO / [°] / PRICE 3/- NET / REVISED PRICE / J. & W. CHESTER L TD// (Gesang-Klavier-Ausgabe klammergeheftet 24,1 x 30,8 (4° [4°]); Singtext russisch-französisch; 11 [11] Seiten+ 4 Seiten Umschlag schwarz auf cremeweiß [Außen-Ziertitelei in von Wappenrahmen umgebener seitengroßer Chester-Lyra schwarz auf weiß mit rahmenunterseits links- und rechtsbündig eingetragener (vermutlich) Künstlersignatur >H J M< [#] >1914, Inhaltsverzeichnis >CONTENTS<, Leerseite, Seite mit verlagseigener Werbung >EDUCATIONAL SERIES / OF / RUSSIAN MUSIC<* ohne Stand] ohne Vorspann + 1 Seite Nachspann [Leerseite]; Liedtitel russisch-französisch als Kopftitel; Autorenangabe unterhalb Liedtitel rechtsbündig zentriert 1. Notentextseite paginiert S. 1 >Igor Strawinsky. / 1918<, S. 4, 6, 8 >Igor Strawinsky. / 1919<; Übersetzernennung S. 1, 4, 6, 8 unterhalb Liedtitel linksbündig zentriert >Mis en français / par C. F. Ramuz.<; Rechtsschutzvorbehalt unterhalb Notenspiegel S. 1, 4, 6, 8 linksbündig >Copyright 1920 by J. & W. Chester Ltd.< teilkursiv rechtsbündig zentriert S. 1, 6, 8 >Tous droits réservés. / All rights reserved.< nicht zentriert S. 4 >Tous droits réservés. / All rights reserved<; Platten-Nummer >J.W.C. 3831<; Herstellungshinweis 1. Notentextseite linksbündig unter Rechtsschutzvorbehalt >Printed in England <; ohne Endevermerk) // [1920])
° Trennlinie 1,4 cm waagerecht.
* Die Werbung verzeichnet zweispaltig von >BOOK 1 — Easy Pieces< to >BOOK 7 — Concert Pieces< Kompositionen mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad; keine Strawinsky-Nennung.
31-3Straw
Strawinskys Nachlassexemplar enthält Korrekturen, ist aber weder signiert noch datiert.
K Catalog: Annotated Catalog of Works and Work Editions of Igor Strawinsky till 1971, revised version 2014 and ongoing, by Helmut Kirchmeyer.
© Helmut Kirchmeyer. All rights reserved.
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