KN11 Arie des Schaklowiti / Chorfinale

english KN11 Schaklowiti’s Aria / Choral Finale

KN11 [1913]

Arie des Schaklowiti / Chorfinale
from the opera Chowanschtschina
[Mussorgsky arrangement]

Bemerkungen: Im Jahre 1913 wollte Diaghilew die unvollendete Oper Chowanschtschina von Modest Mussorgsky aufführen und beauftragte Strawinsky mit der orchestralen Einrichtung der fehlenden Stücke. Da sich Strawinsky in Zeitnot befand, bat er Maurice Ravel um Hilfe, so dass sich die beiden Komponisten die Arbeit teilten. Strawinsky instrumentierte in Clarens in den Monaten März und April, also mitten in den Vorbereitungen für Le Sacre, unter anderem die Arie des Schaklowiti und das Chorfinale und widmete das Chorfinale Serge Diaghilew. Die Aufführung erfolgte am 5. Juni 1913 im Pariser Théâtre des Champs-Elysées. Strawinsky äußerte sich in späteren Jahren recht negativ über die Kompilation und verglich sie mit der Rimsky-Korssakowschen Umarbeitung von Boris Godunow im Meyerbeerstil. Die St. Petersburger Firma Bessel veröffentlichte 1914 das Chorfinale unter der Platten-Nummer 7396 als Klavierauszug. Breitkopf & Härtel suchte 1958 Strawinsky zu gewinnen, das Chorfinale bei ihnen herauszugeben und fragte nach dem Material, das Strawinsky nicht mehr besaß, weil er es seinerzeit an Bessel gegeben hatte. Strawinsky lehnte mit der Begründung ab, man spiele ohnehin immer die Rimsky-Korssakowsche Opern-Fassung, er sah für seine Bearbeitung keine Aufführungsmöglichkeiten und es sei daher besser, auch beim Rimsky-Korssakowschen Finale zu bleiben. Bei dieser Gelegenheit erfuhr man, dass er damals nicht nur das Chorfinale, sondern, was in Vergessenheit geraten war, auch eine Arie eingerichtet hatte. Ein Partiturfragment der Arie lagert in der Paul Sacher Stiftung Basel, das Orchesterfragment aus dem Besitz Diaghilews kam über Serge Lifar zu Sotheby nach London zur Versteigerung und gehört heute zur Londoner Sammlung Neighbour.


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